Navigieren zum M&A-Erfolg: Von der Planung bis zum Abschluss – Teil 1

Okt 2, 2023

M&A-Prozess, Weg

In der heutigen dynamischen Welt stehen Unternehmen vor der ständigen Herausforderung, ihr Wachstum zu beschleunigen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. Um den richtigen Weg einzuschlagen und nicht vom Kurs abzukommen, sind M&A-Transaktionen (Mergers and Acquisitions) eine erfolgsversprechende strategische Option, um das Ziel am Ende zu erreichen.

M&A-Transaktionen führen nach einem mehrstufigen Prozess zu erfolgreichen Fusionen oder Unternehmensübernahmen.

Ein zielführender M&A-Prozess erfordert eine gründliche Vorbereitung, klare Ziele und ein strukturiertes Vorgehen. Die Wahl der richtigen M&A-Strategie hängt von den individuellen Zielen und Ressourcen eines Unternehmens ab. Für eine erfolgreiche M&A-Transaktion zu ermöglichen, müssen Unternehmen eine Reihe von Erfolgsfaktoren berücksichtigen. Dazu gehören eine gründliche Due Diligence, um mögliche Risiken zu identifizieren, eine klare strategische Ausrichtung und eine sorgfältige Planung der Integrationsphase.

In diesem Blogbeitrag wird ein Leitfaden für den M&A-Prozess vorgestellt, der Unternehmen dabei unterstützt, die Herausforderungen und Chancen von Fusionen und den Übernahmen erfolgreich zu meistern.

 

Wichtige Schritte bei einer M&A-Transaktion

Der Schlüssel zum Erfolg: Die Bestandteile der Vorbereitung als entscheidender Beginn einer M&A-Transaktionen

Eine umfassende Vorbereitung für einen erfolgreichem M&A-Start

Die Vorbereitung ist der erste, entscheidende Schritt bei einer M&A-Transaktion. Es ist wichtig, die richtigen Berater auszuwählen, die den Verkäufer während des gesamten Prozesses begleiten. Zu ihnen gehören M&A-Berater, Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Gemeinsam stellen sie sicher, dass der Prozess reibungslos abläuft und die Ziele und Erwartungen aller Beteiligten klar definiert sind.

Ein häufig unterschätzter Schritt ist die Identifizierung potenzieller Käufer. Eine umfassende Marktanalyse hilft dabei, mögliche Interessenten zu identifizieren und den Kandidatenkreis mit hoher Transaktionswahrscheinlichkeit einzugrenzen. Dies reduziert die Verbreitung von Unternehmensinformationen am Markt und erhöht die Erfolgswarscheinlichkeit.

Eine einladende Vorschau auf spannende Inhalte

Im Rahmen des M&A-Prozesses wird den potenziellen Käufern ein Teaser zur Verfügung gestellt, um ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, was sie erwartet. Der Teaser spielt eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, potenzielle Käufer anzusprechen und ihr Interesse zu wecken. Ein Teaser enthält allgemeine Informationen über das Unternehmen, die jedoch nicht zu detailliert sind, um das Unternehmen noch nicht preiszugeben und zu schützen.

Der Inhalt eines Teasers kann folgende Punkte umfassen:

  • Kurze Unternehmensbeschreibung
  • Transaktionsstruktur
  • Finanzielle Eckdaten
  • Wettbewerbsvorteile
  • Wachstumsaussichten

Der Teaser soll den potenziellen Käufer neugierig machen. Er soll genügend Informationen liefern, um das Interesse zu wecken. Ein gut gestalteter Teaser zieht die Aufmerksamkeit potenzieller Käufer auf sich und beschleunigt die Verhandlungen. Für die Erstellung eines Teasers und der optimalen Weitergabe der geschützten Unternehmensinformationen bedarf es Know-how von Experten. Wir das Team von Justus & Cie. unterstützt Sie gerne bei diesem Schritt.

Die Notwendigkeit von Non-Disclosure Agreements im M&A-Prozess

Ein wichtiger Aspekt der Vorbereitung ist die Unterzeichnung einer Vertraulichkeitsvereinbarung, auch bekannt als Non-Disclosure Agreement (NDA).

Das NDA ist ein rechtliches Dokument, das die Vertraulichkeit und den Schutz von Informationen während des gesamten M&A-Prozesses gewährleistet. Es ist unerlässlich, dass sowohl der Verkäufer als auch der potenzielle Käufer das NDA unterzeichnen, bevor vertrauliche Informationen ausgetauscht werden. Ein NDA ermöglicht die Weitergabe vertraulicher Informationen an den potenziellen Kaufinteressenten, damit dieser sich ein genaueres Bild von dem Unternehmen verschaffen kann.

Schlüsseldokumente für Transparenz und Entscheidungsfindung

Nachdem das Interesse potenzieller Käufer geweckt wurde und das NDA unterzeichnet wurde, folgt die Erstellung eines Informations-Memorandums. Dieses umfangreiche Dokument gibt dem potenziellen Käufer detaillierte Informationen über das Unternehmen, wie den Namen des Unternehmens, die Finanzen, das Management, die Kunden, die Produkte und Dienstleistungen. Das Informations-Memorandum dient potenziellen Käufern als Entscheidungsgrundlage und ermöglicht es ihnen, fundierte Angebote abzugeben. Die Erstellung eines Informations-Memorandums erfordert die Expertise von Beratern. Damit die Informationen über das Unternehmen vollständig und exakt an die potenziellen Käufer weitergegeben werden und der M&A-Prozess reibungslos abläuft.

 

Der weitere Weg durch den M&A-Prozess – Vereinbarung der nächsten Schritte

 

Die Kraft der Vereinbarungen

Der Letter of Intent (LOI) ist ein Dokument, das nach einem indikativen Angebot erstellt wird. Es ist ein Dokument, dass die Absichtserklärung und Vereinbarung beider Parteien für den weiteren Prozess festhalten. Der LOI baut auf dem indikativen Angebot auf, das zuvor von den potenziellen Käufern abgegeben wurde, ist aber noch nicht bindend. Nachdem das indikative Angebot von Experten geprüft und akzeptiert wurde, kann ein LOI erstellt werden. Im LOI werden der Kaufpreis, die Struktur der Transaktion und der Zeitplan vertraglich festgelegt.
Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass nicht zu viele Details geregelt werden, um den Verhandlungen weiterhin Flexibilität zu geben. Das indikative Angebot und Letter of Intent ist ein wichtiger Schritt im M&A-Prozess und bringen die finale Transaktionsvereinbarung näher.

Inspektion im Detail

Nach der Unterzeichnung des LOI beginnt die Due Diligence. Dabei handelt es sich um eine eingehende Prüfung des zu verkaufenden Unternehmens. In diesem detaillierten Schritt des M&A-Prozesses werden potenzielle Risiken und Chancen aufgedeckt. Es werden alle relevanten Informationen über das Unternehmen, einschließlich finanzieller, rechtlicher, operativer und strategischer Aspekte geprüft. Dazu gehören die Bereiche:

  • Finanzen
  • Aktuelle und zukünftige Wettbewerbssituation
  • Rechtliche Aspekte
  • Steuerliche Risiken
  • Personalstruktur
  • Zukunftsfähigkeit

Die Due Diligence ist ein kritischer Schritt, der dazu beiträgt, potenzielle Probleme frühzeitig zu identifizieren und zu lösen. Das Ergebnis dient der Unterstützung des Verkaufsprozesses und damit der Entscheidungsfindung des Käufers. Durch die detaillierte Prüfung des Unternehmens, können nach der Durchführung der Due Diligence Anpassungen des Kaufpreises, der Vertragsbedingungen oder über den Ablauf der Transaktion vorgenommen werden.

Finden Sie den gemeinsamen Nenner für erfolgreiche Vereinbarungen

Vertragsverhandlungen sind ein komplexer und anspruchsvoller Schritt im M&A-Prozess. Sie entscheiden über den Erfolg oder den Misserfolg einer Transaktion. Vor Beginn der Verhandlungen müssen klare Ziele und Strategien definiert werden. Die Wertschätzung der Gegenseite ist ein wichtiger Aspekt, ebenso wie eine offene und klare Kommunikation. So können Unklarheiten frühzeitig geklärt werden und Missverständnisse vermieden werden.
Aber auch alternative Optionen sollten in Betracht gezogen werden, um die bestmögliche Lösung zu finden.
Es können zwei verschiedene Verhandlungsverfahren unterschieden werden:

Vertraulichkeit und Fokus: Die Vorteile der Exklusivverhandlung für Vertragsabschlüsse

Bei einer Exklusivverhandlung wird ein Vertrag zwischen zwei Parteien, dem Käufer und dem Verkäufer, ausgehandelt. In der Regel ist sichergestellt, dass der Käufer das ausschließliche Recht hat, mit dem Verkäufer zu verhandeln, ohne dass weitere Dritte mit dem Verkäufer verhandeln dürfen. Ein Vorteil der Exklusivverhandlung ist, dass die Zusammenarbeit intensiver und vertraulicher ist, als wenn mehrere Verhandlungen gleichzeitig geführt werden. Dadurch kann der Verkaufsprozess effizienter und schneller durchgeführt werden, da es keine weiteren Konkurrenten gibt. Es gibt jedoch auch Nachteile bei der Exklusivverhandlung, der Verkäufer geht das Risiko ein, dass der Käufer vom Vertrag zurücktritt und er somit seinen einzigen potenziellen Interessenten und Käufer verliert. Die Exklusivität gegenüber dem Käufer kann dazu führen, dass ein höherer Preis gezahlt werden muss.

Transparenz und Wettbewerb: Das Bieterverfahren zur Auswahl des besten Angebots

Das Bieterverfahren ist ein gegensätzlicher Ansatz zum Exklusivverfahren, bei dem mehrere Interessenten die Möglichkeit haben, ein Angebot abzugeben. Es wird in der Regel bei Verkaufsprozessen eingesetzt, bei denen der Verkäufer verschiedene Optionen prüfen möchte, um das beste Angebot auszuwählen. Dieser umfangreichere Prozess kann jedoch zu einem längeren und komplexeren Verkauf führen.
Durch die höhere Anzahl an Interessenten und dem damit entstehendem Wettbewerb kann dadurch der Preis in die Höhe getrieben werden. Durch die hohe Anzahl an Interessenten besteht die Gefahr für die Käuferseite, dass diese kein Deal abschließt und es an einen Mitinteressent verkauft wird. Das Bieterverfahren ist in der Regel ein effektiverer Ansatz, da mehrere Angebote eingeholt und der beste Käufer ausgewählt werden kann.
Eine klare Abgrenzung zu einer Exklusivverhandlung ist jedoch nicht sinnvoll, denn aus einem Bieterverfahren kann eine Exklusivverhandlung entstehen.